Meinung
Inklusion

Die verschlossenen Türen der Inklusion: Warum die Arbeitswelt taub bleibt

Inklusion von Menschen im Autismus-Spektrum



Es ist eine traurige Realität, dass viele Unternehmer:innen nach wie vor die Augen vor einer der drängendsten gesellschaftlichen Fragen verschließen: der Inklusion von Menschen im Autismus-Spektrum. Menschen, die mit großer Dankbarkeit ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen könnten, um Teams positiv zu verändern – geprägt von Respekt, Toleranz und der Fähigkeit, sich in die Wahrnehmung anderer hineinzuversetzen.

 

Doch die Praxis zeigt, dass zahlreiche Unternehmer:innen lieber Massen ausländischer Arbeitskräfte rekrutieren, um ihren Mangel an Personal zu kompensieren. In Deutschland leben etwa 7,8 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen, darunter auch Menschen im Autismus-Spektrum. Trotz gestiegener Sensibilisierung und Bemühungen zur Inklusion sind die Herausforderungen für diese Gruppe auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor erheblich.

 

Schätzungen besagen, dass lediglich etwa 30 Prozent der Menschen im Autismus-Spektrum eine Anstellung haben. Noch besorgniserregender ist, dass viele von ihnen in Positionen arbeiten, die nicht ihren Qualifikationen entsprechen. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, warum Inklusion auf dem Arbeitsmarkt für Menschen im Autismus-Spektrum oft noch nicht die ernsthafte Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient.

 

Als Personal Expertin habe ich hautnah erlebt, wie diese Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit neurotypischen Kollegen am Arbeitsplatz auftreten können. Transparenz spielt dabei eine entscheidende Rolle, nicht nur im Berufsleben, sondern auch im privaten Umfeld. Offenheit gegenüber der Autismus-Diagnose ermöglicht eine bessere Verständigung und Integration am Arbeitsplatz. Dabei ist die Einstellung der Gesellschaft, vor allem der neurotypischen Menschen, von entscheidender Bedeutung.

 

Warum wird Inklusion auf dem Arbeitsmarkt für Menschen im Autismus-Spektrum trotz aller Fortschritte oft noch nicht ernst genommen? Die Antwort könnte in fehlendem Bewusstsein und Vorurteilen liegen. Viele Unternehmen sind möglicherweise noch nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Menschen im Autismus-Spektrum eingestellt. Es ist essenziell, dass sich Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und die Gesellschaft insgesamt stärker mit der Frage auseinandersetzen, wie Inklusion aktiv und erfolgreich umgesetzt werden kann.

 

Die Überflussgesellschaft, in der wir leben, birgt zusätzliche Herausforderungen. In einer Welt von ständigem Konsum und Reizüberflutung müssen auch neurotypische Menschen mit Stressoren umgehen. Doch wie sollen Menschen im Autismus-Spektrum in dieser Umgebung ihren Platz finden? Es ist an der Zeit, die Perspektive zu verändern und Inklusion als eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu betrachten.

Die Lösung liegt nicht nur in der Schaffung von Arbeitsumgebungen, die für alle zugänglich und unterstützend sind, sondern auch in einem Umdenken in der Gesellschaft. Vielfalt und Inklusion bedeuten, die Einzigartigkeit eines jeden Einzelnen zu schätzen und Barrieren abzubauen. Indem wir uns aufeinander einlassen, Vorurteile überwinden und aktiv für eine inklusive Arbeitswelt eintreten, können wir eine Gesellschaft formen, in der Menschen im Autismus-Spektrum nicht nur überleben, sondern ihr volles Potenzial entfalten können.

 

Es ist höchste Zeit, Inklusion nicht nur als Schlagwort zu betrachten, sondern als notwendige Realität auf dem Weg zu einer diversen und integrativen Arbeitswelt. Eine Welt, in der jeder Mensch, unabhängig von seinen Besonderheiten, die Chance erhält, seine Fähigkeiten zu entfalten und einen wertvollen Beitrag zu leisten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und einen Wandel im Denken können wir diese Vision Wirklichkeit werden lassen. Es ist an der Zeit, zu handeln und den Weg für eine inklusive Zukunft zu ebnen.


über Nina Rechtenbach

Als Gründerin und Inhaberin der findubind Personalberatungsagentur unterstützt Nina mit rund 10 Jahren Erfahrung im Gepäck Unternehmen dabei, ihre Arbeitgebermarke und das darauf aufbauende Recruiting authentisch zu revolutionieren. Ihr Ziel ist es, nicht nur aus der Masse der Unternehmen herauszustechen, sondern auch die passenden Mitarbeiter zu finden und zu binden- Mitarbeiter, die voll und ganz hinter ihrem Arbeitgeber stehen.

Die Methode, die dabei den größten Hebel hat, sind Kurzvideos. Als zertifizierte Social Media Marketing Managerin bietet Nina genau diese Methode ihren Kunden an. Ninas Agentur findubind steht dabei für Transparenz, nachhaltigen Mehrwert, Kreativität und Kommunikation auf Augenhöhe. Ein besonderes Anliegen ist es, ihren Kunden Spaß bei der Arbeit zu ermöglichen.

Zusätzlich bietet Nina ihren Kunden die Möglichkeit, Beratungsgespräche und individuelles Coaching online oder vor Ort in Anspruch zu nehmen. Das Thema Inklusion ist für Nina im Recruiting von großer Bedeutung, und sie setzt sich dafür ein, Unternehmen dabei zu unterstützen, Menschen im Autismus-Spektrum zu inkludieren.


https://www.findubind.com/